Die Bedeutung des Cyanessigsäurchydracids (CEH) in der Behandlung der Lungentuberkulose
In: Lung, Jg. 126 (1962-11-29), Heft 1, S. 12-21
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Zusammenfassung Von 560 in 6 Jahren mit Cyanessigsäurehydracid (CEH) behandelten lungentuberkulösen Patienten werden 208 einer kritischen Beurteilung unter besonderer Berücksichtigung der CEH-Wirksamkeit bei INH-Resistenz und voller INH-Sensibilität unterzogen. Die restlichen Fälle eignen sich nicht für eine kritische Bearbeitung, da CEH meist in Kombination mit mehreren anderen Präparaten (z. B. SM) oder zu kurz gegeben worden oder durch operative Maßnahmen eine kritische Beurteilung nicht mehr möglich gewesen ist. CEH ist ein Tuberkulostaticum 2. Ordnung, das dem INH unterlegen ist. Da es aber weniger toxisch ist und eine höhere Serumkonzentration als INH aufweist, sind die klinischen Erfolge besser als sie nach in vitro-Untersuchungen erwartet werden können. Bei voller INH-Sensibilität ist in 69% der Fälle, bei INH-Resistenz in 22% der Fälle ein deutlicher Behandlungserfolg mit einer Tagesdosis von 3–8 mg/kg zu verzeichnen. Trotz der bestehenden Parallelität des Wirkungsmechanismus zwischen INH und CEH ist eine klinische Durchbrechung der INH-Resistenz mit hoch dosierten CEH-Gaben möglich. Es wirkt bei allen Formen und Schweregraden der Lungentuberkulose und muß wegen der nachweisbaren schnellen Resistenzentwicklung und der additiven Wirkung in Kombination mit anderen Präparaten gegeben werden. Die Verträglichkeit ist gut. Nebenerscheinungen in 16% der Fälle sind bei Reduzierung der Dosis reversibel.
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Die Bedeutung des Cyanessigsäurchydracids (CEH) in der Behandlung der Lungentuberkulose
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Autor/in / Beteiligte Person: | Böhlke, Ehrhard |
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Zeitschrift: | Lung, Jg. 126 (1962-11-29), Heft 1, S. 12-21 |
Veröffentlichung: | 1962 |
Medientyp: | serialPeriodical |
ISSN: | 0341-2040 (print) ; 1432-1750 (print) |
DOI: | 10.1007/BF02144574 |
Sonstiges: |
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