N-Methyldiphenylamin-p-sulfos�ure als Redoxindikator
In: Zeitschrift f�r Analytische Chemie, Jg. 122 (1941-05-01), S. 183-201
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1. In N-Methyldiphenylamin-p-sulfosaure wurde ein neuer Redox-indikator gefunden, der gegenuber den gebrauchlichen Indikatoren der Diphenylaminreihe (Diphenylamin und Diphenylamin-p-sulfosaure) einige Vorzuge. besitzt; vor dem Diphenylamin zeichnet er sich durch Wasserloslichkeit und Unempfindlichkeit gegen Wolframsaure, vor Diphenylamin-p-sulfosaure durch grosere Bestandigkeit gegen oxydative Aufspaltung und dementsprechend viel kleinere Indikatorkorrektur aus. 2. Der Farbumschlag des neuen Indikators in verdunnten sauren Losungen durch Einwirkung von Oxydationsmitteln erfolgt von Farblos nach Purpurrot; in Gegenwart von zweiwertigem Eisen tritt die Farbung des Indikators durch einen minimalen Uberschus von Dichromat, Permanganat oder Cerisulfat auf. Die rote Oxydationsverbindung ist analog dem Vorgang beim Diphenylamin als holochinoides Salz der Disulfosaure des N,N'-Dimethyl-N,N'-diphenylbenzidins aufzufassen, Durch reduzierende Mittel (FeII-losung) entfarbt sich die rote Losung des Indikators sofort, indem farblose Disulfosaure des N,N'-Dimethyl-N,N'-diphenyl-benzidins reversibel gebildet wird. 3. Das Umschlagsgebiet des Indikators in Verbindung mit der Eisen-Dichromattitration wurde in Losungen, die an Schwefelsaure oder Salzsaure annahernd normal waren, zu 0,51 bis 0,59 Volt (Mikrotitration) bzw. 0,52 bis 0,63 Volt (Makrotitration) gefunden, gemessen gegen eine gesattigte Kalomelelektrode. Die charakteristische blaulichrote Endfarbung des Indikators fallt mit dem Aquivalenzpunkt der Eisen-Dichromattitration praktisch zusammen. 4. Die Empfindlichkeit des Indikators ist recht gros; die erste eben wahrnehmbare Rosafarbung (in 5cm Schichtdicke) erscheint bei einer K2Cr2O7-Konzentration von 2 bis 3. 10−6n. Die Endfarbung des Indikators ist viel bestandiger als diejenige der Diphenylamin-p-sulfosaure. 5. Der praktische Gebrauch des neuen Indikators wurde fur die Makro- und Mikrotitration des Eisens gepruft, wobei die Titrations-ergebnisse potentiometrisch kontrolliert wurden. Bei der Makrotitration des Eisens (0,05 bis 0;2g Eisen, titriert mit 0,05 n- und 0,1 in-Dichromatlosung) wurde der Fehler der Indikatormethode zu + 0,05% bestimmt, so das fur gewohnliche Titrationen keine Indikatorkorrektur notig erscheint. Auch die Dichromattitration des mit SnCl2 reduzierten Eisens und die Rucktitration von Dichromat mit EisenII-losungen unter Anwendung des neuen Indikators ergibt ohne jegliche Korrektur genaue Titrationswerte. Bei der Mikrotitration des Eisens (0,4 bis 4mg Fe; titriert mit 0,005 n- und 0,01 n-Dichromatlosung) wurde fur 0,02ccm 0,1%ige Indikatorlosuhg ein Mehrverbrauch von 0,005ccm 0,01 n-Dichromatlosung gefunden. Unter Anwendung dieser Korrektur wurden bei Titration von 2mg Eisen fast theoretische Werte erhalten, fur die Bestimmung von etwa 0,8mg Eisen ergab sich ein Durchschnittsfehler von 0,17%, fur 0,4mg Eisen ein solcher von 0,26% des Gesamtwertes, wenn mit 0,005 n-Dichromatlosung titriert wurde. Auch die mikrotitrimetrische Bestimmung von Dichromat mit EisenII-losungen nach der Indikatormethode liefert genaue Werte, und zwar ohne Indikator-korrektur wenn auf Farblos titriert wird. Der Vergleich mit der Diphenylaminsulfosaure der unter denselben Titrationsbedingungen durch-gefuhrt wurde, zeigte besonders in diesem Falle die Uberlegenheit des neuen Indikators. 6. Die Lichtabsorption der farbigen Oxydationsprodukte, der beiden Indikatoren Diphenylamin und N-Methyldiphenylamin-p-sulfosaure wurde zwischen 440 mμ und 700 mμ spektrophotometrisch bestimmt; auch wurden die typischen Farbkurven konstruiert.
Titel: |
N-Methyldiphenylamin-p-sulfos�ure als Redoxindikator
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Autor/in / Beteiligte Person: | Kubelková-Knopová, O. ; Knop, J. |
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Zeitschrift: | Zeitschrift f�r Analytische Chemie, Jg. 122 (1941-05-01), S. 183-201 |
Veröffentlichung: | Springer Science and Business Media LLC, 1941 |
Medientyp: | unknown |
ISSN: | 1618-2650 (print) ; 1618-2642 (print) |
DOI: | 10.1007/bf01460752 |
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