Arthrogene Muskelinhibition – Ist eine arthrogene Muskelinhibition nach Meniskusverletzungen kompartimentbezogen ausgeprägt?
In: Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin, Jg. 24 (2014-12-15), S. 294-298
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Fragestellung: Meniskustraumata des Kniegelenks sind mit einer Schwache des Musculus quadriceps femoris (MQF) verbunden. Diese wird durch Muskelatrophie und arthrogene Muskelinhibition (AMI) verursacht. Ziel der vorliegenden Studie war, zu untersuchen, ob sich die AMI des MQF bei Innenmeniskus(IM)- und Ausenmeniskus(AM)-Lasionen gleich stark auf die seitlichen Muskelanteile des MQF (Muskulus vastus medialis (MVM) und Muskulus vastus lateralis (MVL)) auswirkt. Patienten und Methoden: Von den 29 Patienten mit isolierter IM- oder AM-Lasion wurden 22 Patienten anhand der intraoperativ festgestellten Meniskuslasionen der Gruppe mit alleiniger IM-Lasion und 7 der Gruppe mit alleiniger AM-Lasion zugeordnet. Kernuntersuchungen waren die Messung der Muskelstrome mittels Oberflachenelektromyografie des MVM und des MVL wahrend einer maximalen isometrischen Streckkraftanstrengung. Es erfolgte ein intra Gruppenvergleich zwischen verletztem Bein und dem der Gegenseite um die Auspragung der AMI zu evaluieren und ein Gruppenvergleich zur Beurteilung, ob IM-Lasionen im medialen Kompartiment eine besonders stark ausgepragte AMI des MVM und AM-Lasionen im lateralen Kompartiment zu einer besonders stark ausgepragten AMI des MVL fuhren. Ergebnisse: Der Vergleich in den Gruppen zwischen verletztem Bein und der Gegenseite zur Beurteilung der Traumafolge zeigte in der IM-Gruppe keine signifikanten EMG-Wertminderung weder des MVL in 60° (86,09±80,01 µV vs. 92,12±54,46 µV, P=0,079) und in 30° Kniebeugung (92,34±76,05 µV vs. 127,40±96,86 µV, P=0,085) noch des MVM in 60° (80,39±66,55 µV vs. 82,21±46,09 µV, P=0,59) und in 30° Kniebeugung (95,28±91,01 µV vs. 108,77±87,60 µV, P=0,20). Die AM-Gruppe lies auch keine signifikante EMG-Wertminderung des MVL weder in 60° (73,55±31,66 µV vs. 79,64±31,46 µV, P=0,58) noch in 30° Kniebeugung (94,67±34,44 µV vs. 97,26±47,01 µV, P=1,00) erkennen. Hinsichtlich des MVM zeigte sich sowohl in 60° (56,05±29,53 µV vs. 80,75±37,37 µV, P=0,031) als auch in 30° Kniebeugung (64,50±29,56 µV vs. 103,61±45,76 µV, P=0,016) eine signifikante Reduktion der EMG-Maximalwerte. Der Vergleich zwischen den Gruppen lies keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der EMG-Werte des MVL und MVM beobachten. Schlussfolgerungen: Die AMI zeigt keine Kompartimentabhangigkeit. IM-Lasionen fuhren zu keiner vermehrten AMI des MVM und AM-Lasionen zu keiner vermehrten AMI des MVL.
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Arthrogene Muskelinhibition – Ist eine arthrogene Muskelinhibition nach Meniskusverletzungen kompartimentbezogen ausgeprägt?
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Autor/in / Beteiligte Person: | Engelhardt, M. ; Keller, K. |
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Zeitschrift: | Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin, Jg. 24 (2014-12-15), S. 294-298 |
Veröffentlichung: | Georg Thieme Verlag KG, 2014 |
Medientyp: | unknown |
ISSN: | 1439-085X (print) ; 0940-6689 (print) |
DOI: | 10.1055/s-0034-1382061 |
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