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Die Textilbranche in Äthiopien boomt zwar, leidet jedoch unter dem Fachkräftemangel. Hier wolle die deutsche Entwicklungszusammenarbeit Abhilfe schaffen und ein Berufsbildungszentrum im äthiopischen Mekelle einrichten, kündigte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller im Rahmen seiner Äthiopien-Reise gemeinsam mit H&M und der bangladeschischen DBL Group an. Beide Unternehmen sind Mitglieder des von Müller ins Leben gerufenen Bündnisses für nachhaltige Textilien und wollen ihre Erfahrung in das neue Vorhaben einbringen. Das Bundesentwicklungsministerium steuert 1 Mill. Euro zur Finanzierung des Berufsbildungszentrums bei, die beiden Unternehmen zusammen ebenfalls noch mal 1 Mill. Euro. Ziel sei es, in der wachsenden äthiopischen Textilexport-Industrie von vornherein hohe Sozial- und Umweltstandards zu verankern. ”Wir gehen mit unserem Textilbündnis vom Verhandlungstisch in die Fabrikhallen und haben in Äthiopien die Chance, gleich richtig zu machen, was anderswo lange falsch gelaufen ist. Ich freue mich, mit H&M und der DBL-Group Partner gefunden zu haben, die beim Textilbündnis engagiert dabei sind und mit ihrer Erfahrung die Herausforderung anpacken und entschlossen vorangehen“, so Müller. In den kommenden Jahren werden schätzungsweise 350.000 Fachkräfte benötigt. Das Berufsbildungszentrum soll innerhalb von drei Jahren mindestens 20.000 Fachkräfte für die Textil- und Bekleidungsproduktion ausbilden, Beschäftigte weiterbilden und das mittlere Management qualifizieren. Bereits jetzt sei die deutsche Entwicklungszusammenarbeit in der Berufsbildung für einen nachhaltigen Textil- und Bekleidungssektor in Äthiopien aktiv. Unter anderem unterstützt das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) die Qualifizierung von Arbeitsinspektoren und die Ausweitung von Umweltmanagement-Systemen für Industrieparks. Zudem fördert sie den Dialog zwischen Management und Beschäftigten.